In Island soll bis 2018 eine der weltweit modernsten Produktionsanlagen für Siliziummetall entstehen. Ein wichtiges Ziel dieses Projekts mit einem Investitionsvolumen von rund 300 Mio. US-Dollar ist eine deutliche Verlängerung unserer Wertschöpfungskette. Denn den Rohstoff Quarzit wird unsere Anlage aus dem Steinbruch unserer Konzerntochter PCC Silicium S.A. im polnischen Zagórze beziehen. Durch ein sogenanntes JORC-Zertifikat wurde schon bescheinigt, dass der Steinbruch über Quarzit in ausreichender Qualität und Quantität verfügt, um die Siliziummetall-Produktion mindestens 15 Jahre lang versorgen zu können. Siliziummetall wird unter anderem als Aluminium-Legierungselement verwendet sowie in der chemischen Industrie bei der Siloxan- beziehungsweise Silikonherstellung. Unser Siliziummetall ist bereits zum überwiegenden Teil mit langfristigen Lieferverträgen an deutsche Unternehmen vermarktet. Die Anlage wird hohe Umweltstandards erfüllen und ausschließlich mit Strom aus erneuerbaren Energiequellen (Geothermie) betrieben werden. Vor Ort entstehen direkt etwa 120 neue Arbeitsplätze.


Großbaustelle der PCC BakkiSilicon hf im Februar 2016

Bauherr/Segment: PCC BakkiSilicon hf
Ort: Húsavík (Island)
Produktionskapazität 32.000 Tonnen Siliziummetall pro Jahr
Projektstatus: Der Bau der Anlage startete im Juni 2015, nachdem im Frühjahr die Erschließung des neuen Industriegebiets Bakki bei Húsavík im Norden Islands begonnen hatte. Eine feierliche Eröffnung der Baustelle erfolgte im Beisein namhafter Vertreter aus Politik und Wirtschaft, unter ihnen der isländische Premierminster Sigmundur Davíð Gunnlaugsson im September 2015.

Für Know-how-Transfer und technische Unterstützung in der Startphase hatten wir im Februar 2015 das auf die Siliziummetall- und Photovoltaikindustrie spezialisierte Beratungsunternehmen Viridis.iQ GmbH aus Konstanz beauftragt. Ziel ist dabei, dessen Erfahrung aus der Realisierung von Produktionsanlagen zu nutzen und unser Projekt durch Prozessoptimierung schnell zu einer weltweit führenden Siliziummetall-Produktion aufzubauen. Schlüsselfertig errichtet wird die Anlage vom Anlagenbauer SMS Siemag AG, Düsseldorf. Verträge bestehen darüber hinaus mit den Rohstoff- und Energielieferanten sowie auf der Abnehmerseite.

Finanzierung und Förderung: Das Financial Closing des Projekts erfolgte Anfang Juni 2015. Die entscheidenden Fortschritte bei der Finanzierung erzielten wir im Vorjahr. So erhielten wir am 25. September 2014 die vorläufige Deckungszusage durch den Interministeriellen Ausschuss des Bundes in Form einer sogenannten UFK-Garantie. Sie war Voraussetzung für eine Finanzierungszusage seitens der KfW IPEX-Bank, Frankfurt am Main, und wurde dem Projekt aufgrund seiner rohstoffpolitischen Förderungswürdigkeit durch den künftigen Verkauf an deutsche Abnehmer gewährt: Die PCC leistet mit der Investition in Island einen Beitrag zur künftigen Rohstoffsicherung der deutschen Industrie. Zum Jahresende 2014 konnten wir die Finanzierung des Island-Projekts in ihrer Gesamtheit sicherstellen. Das Investitionsvolumen von insgesamt rund 300 Mio. US-Dollar (circa 265 Mio. €) wird dabei zum größten Teil durch einen Kredit der KfW IPEX-Bank abgedeckt, rund ein Viertel des Volumens wird von isländischen Pensionsfonds sowie der isländischen Bank Islandsbanki getragen. Den entsprechenden Vertrag schloss die PCC SE Ende Dezember mit der isländischen Gesellschaft Bakkastakkur slhf. ab.
Gefördert wird das Siliziummetall-Projekt auch vom isländischen Staat. 2013 hatte das isländische Parlament mit großer Mehrheit mehrere Gesetze für die Entwicklung des Industriegebiets Bakki verabschiedet, in dem die Anlage entsteht. Eines der Gesetze regelt exklusiv unser Projekt und beinhaltet insbesondere die finanzielle Unterstützung der Anfangsinvestition im Rahmen der Geländevorbereitung des Baugrunds sowie langfristige Steuervergünstigungen.